Im Folgenden werden zunächst jene Ebenen dargestellt, auf denen im Schulalltag präventive Arbeit stattfindet. Differenziert wird dabei in Hinblick auf die
Primäre Prävention: Das sind alle Bemühungen, die Auftrittswahrscheinlichkeit sexueller Gewalt (= Inzidenzrate) zu senken
Sekundäre Prävention: Diese beginnt, wenn sexuelle Gewalt bereits ausgeübt wurde/wird, mit dem Ziel, sie zu unterbinden und damit die Prävalenzrate in der Population zu senken. Maßnahmen sind z.B.: Früherkennung und frühes Einschreiten
Tertiäre Prävention: Diese soll mögliche Folgeschäden für Opfer sexueller Gewalt und seine Umwelt vermeiden sowie das Risiko minimieren, dass die Kinder und Jugendlichen wieder zum Opfer werden. Maßnahmen sind z.B.: Rehabilitation, soziale Wiedereingliederung, Nachsorge.
(Unterscheidung in Anlehnung an Caplan, G., 1964, Principles of preventive psychiatry. New York. Basic Books)
Dem Thema Schulwegsicherung ist ein eigener Menüpunkt gewidmet.
Präventive Arbeit im Schulalltag bezieht sich zunächst ganz allgemein auf die Erziehung der Kinder zu seelisch gesunden und selbstbewussten Personen. Erforderlich sind darüber hinaus konsequente Reaktionen bei Verdacht auf oder Vorliegen von sexueller Gewalt sowie die Bereitstellung eines pädagogischen Rahmens, der Betroffenen bei der Aufarbeitung von sexueller Gewalt hilft. Insbesondere die Übergänge von der tertiären Prävention zur Intervention sind fließend.
Unter dem Menüpunkt Schutzkonzepte sind Informationen zu finden, die helfen einen Präventionsplan systematisch, unter Berücksichtigung der primären, sekundären sowie tertiären Prävention auf der systemischen Ebene zu entwickeln und umzusetzen.